Sobald der Winter vor der Tür steht, verwandelt sich der Kindergarten in ein kleines, zauberhaftes Land. Draußen wirbelt der Schnee, auf den Kinderfäustlingen erscheinen die ersten kristallklaren Schneeflocken, und in der Gruppe hört man immer öfter Fragen wie: „Wann ist Weihnachten?“ und „Können wir einen Schneemann bauen?“. Der Winter bringt eine ganz besondere Stimmung mit sich – die Erwartung eines Wunders, das Bedürfnis nach Wärme, nach Geborgenheit und danach, den Kindern eine Atmosphäre echter winterlicher Magie zu schenken.
Für pädagogische Fachkräfte ist dies eine Zeit, in der man den Kindergarten in ein sicheres, warmes und inspirierendes Winterhäuschen verwandeln möchte, in dem sich jedes Kind wohlfühlt. Jede Kleinigkeit soll durchdacht sein: von der Organisation der Aufbewahrung für Winterkleidung bis zu kreativen Ecken, in denen Schneelichter und märchenhafte Tiere entstehen. Und natürlich auch Spiele und Aktivitäten, die den Kindern helfen, ihre Fantasie zu entfalten, miteinander zu kooperieren, sich zu bewegen, die Welt zu erforschen und jeden Tag zu genießen – selbst wenn es draußen frostig ist und die Dämmerung viel früher einsetzt.
Der Winter im Kindergarten bedeutet nicht nur warme Fäustlinge und Spaziergänge durch den weißen Hof. Er steht für eine Atmosphäre der Fürsorge, des gemeinsamen Gestaltens, der emotionalen Wärme und vieler kleiner Entdeckungen. Schauen wir also, ob Ihr Kindergarten bereit für die Wintersaison ist.
1. Raumgestaltung
Im Winter spielt die Gestaltung der Kindergartenräume eine besondere Rolle – sie hilft den Kindern, sich sicher zu fühlen, mit Stimmungsschwankungen umzugehen, sich aufzuwärmen und sich nach den aktiven Eindrücken draußen wieder in den ruhigeren Gruppenrhythmus einzufinden. In dieser Jahreszeit sollte jeder Bereich des Kindergartens als Teil einer warmen, stimmigen und gut geplanten Umgebung funktionieren: Die Garderobe erleichtert den sanften Start in den Tag, der Gruppenraum vermittelt Geborgenheit und die Spielecken bieten Raum, um Fantasie und Fähigkeiten auszuleben.
Ein gut organisierter Raum ist nicht nur Möbel und Dekoration. Er schafft Atmosphäre, emotionalen Halt und Bequemlichkeit für alle – sowohl für Kinder als auch für Pädagogen. Wenn alles durchdacht ist, ziehen sich die Kinder ohne Hektik um, finden problemlos ihre Sachen, fühlen sich sicher und sind schnell bereit für Aktivitäten. Für die Fachkräfte wiederum wird es leichter, Ordnung zu halten, die Kinder zu unterstützen und auch an den kältesten Tagen einen ruhigen Tagesablauf zu bewahren.
Deshalb beginnt die Vorbereitung des Kindergartens auf den Winter idealerweise mit der Raumgestaltung: mit der Garderobe, in der der Tag beginnt, und mit dem Gruppenraum, in dem die Kinder die meiste Zeit verbringen. Denn ein warmer, komfortabler und funktionaler Innenraum ist die Grundlage für eine angenehme Wintersaison im Kindergarten.
Beginnen wir mit der Garderobe – dem ersten Wohlfühlort im Winter
Im Winter wird die Garderobe zu dem Ort, an dem jeder Kindergartentag beginnt und endet. Hier entsteht der erste Eindruck von Wärme, Ordnung und Fürsorge. Deshalb ist es besonders wichtig, diesen Raum sorgfältig zu gestalten.
Gemütlichkeit und Ordnung von den ersten Schritten an
Wenn die Kinder von draußen hereinkommen, sind sie oft aufgeregt: Schneeflocken auf den Ärmeln, kalte Finger, viele Eindrücke vom Weg. Die Garderobe sollte ihnen helfen, sanft umzuschalten – von der Unruhe draußen zu einem ruhigen Ankleideritual.
- Körbe oder Stoffboxen für Kleinteile – kleine Helfer für große Winterordnung. In der kalten Jahreszeit hat jedes Kind viele wichtige Accessoires: Fäustlinge, Handschuhe, Mützen, Schlauchschals, kleine Schals, Ersatzsocken. Ohne ein Ordnungssystem landen diese Dinge schnell auf dem Boden, verschwinden oder werden vertauscht. Boxen und Körbe schaffen sofort Struktur und geben jedem Gegenstand seinen festen Platz.
- Trockner für Handschuhe und Schuhe lösen das klassische Winterproblem nasser Sachen: Schnee schmilzt auf Fäustlingen, Stiefel werden feucht und Handschuhe müssen nach jedem Spaziergang trocknen. Ohne ein gut funktionierendes Trocknungssystem entstehen nasse Spuren, dauerhaft feuchte Kleidung und ein unangenehmer Geruch. Handschuh- und Schuhtrockner verhindern das zuverlässig. Die Kinder können dreimal am Tag von draußen kommen – alles trocknet schnell, und in der Gruppe bleibt es gemütlich.
- Lösungen zur Schuhreinigung sind ein unverzichtbarer Bestandteil jeder Wintergarderobe. Schnee, Sand, Streusalz und Straßenschmutz gelangen zwangsläufig ins Gebäude. Ohne ein System zur Reinigung der Schuhe entsteht schnell Chaos. Besondere Reinigungsstationen ermöglichen es den Kindern, ihre Schuhe selbst sauber zu machen, und erleichtern den Erzieher*innen die Arbeit erheblich.
- Anziehpodeste sind im Winter eine echte Entlastung für Erzieher*innen. Sie heben die Kinder auf eine angenehme Höhe, sodass Jacken schließen, Overalls hochziehen oder Schals binden ohne ständiges Bücken möglich ist. Das schützt den Rücken, macht das Anziehen schneller und entspannter und vermittelt den Kindern Sicherheit und Geborgenheit.
Organisation eines „Schnell-Parcours“
Das Umziehen im Winter ist eine der logistisch anspruchsvollsten Aufgaben des Tages. Die Kinder bewegen sich langsamer, Kleidung ist voluminös und alle brauchen gleichzeitig Hilfe. Deshalb ist es wichtig:
- genügend Platz für Bewegungsfreiheit zu schaffen, damit niemand gedrängt wird
- einen Wartebereich einzuplanen: kleine Stühle oder Bänke, auf denen die Kinder ruhig warten können, während der/die Erzieher*in anderen hilft
- eine klare Route von „ausgezogen“ zu „bereit für den Tag“ zu entwickeln, um den Ablauf zu beschleunigen und die Belastung für das pädagogische Team zu reduzieren
Eine gut organisierte Garderobe ist ein leichter Start in den Tag. Wenn hier alles durchdacht ist, verläuft auch der restliche Tagesablauf harmonischer und ruhiger.
Nun wechseln wir in den Gruppenraum
Der Gruppenraum ist der Ort, an dem die Kinder spielen, kreativ arbeiten, sich ausruhen, Geschichten hören und jeden Tag kleine Winterwunder erleben. Gerade im Winter ist es besonders wichtig, hier eine Atmosphäre der Wärme und Sicherheit zu schaffen – eine Art „zweites Zuhause“, in dem man sich entspannen, spielen und wohlfühlen kann.
Ein warmes und funktionales Raumkonzept
Der Wintergruppenraum sollte nicht nur vor der Kälte schützen – er sollte ein weiches, fürsorgliches Umfeld bieten, in das das Kind wie in ein warmes Zuhause kommt. Die Gestaltung spielt dabei eine große Rolle: Sie hilft den Kindern, sich zu entspannen, sich sicher zu fühlen und ihre Gefühle frei auszudrücken. Um diese Atmosphäre zu schaffen, ist es wichtig, den Raum mit weichen Elementen, sicheren Aktivitätsbereichen und gemütlichen Rückzugsmöglichkeiten zu gestalten, in denen jedes Kind seinen eigenen Platz finden kann.
Besondere Aufmerksamkeit gilt nicht nur den bunten Spielbereichen, sondern auch den Zonen, die den Kindern helfen, sich zu erholen, zur Ruhe zu kommen oder einfach eine Pause vom Gruppengeschehen zu machen. Gerade diese Details verwandeln einen gewöhnlichen Gruppenraum in eine echte winterliche Wohlfühloase.
Damit der Wintergruppenraum zu einer richtig gemütlichen „Höhle“ wird:
- Fügen Sie Textilien hinzu: Teppiche, weiche Kissen, Decken. Diese Elemente schaffen Wärme und dämpfen gleichzeitig Geräusche, was den Kindern hilft, sich ruhiger zu fühlen.
- Richten Sie eine Leseecke ein – das kann ein kleines Zelt, ein Sitzsack oder ein Korb mit Kuscheltieren sein. Eine Lampe oder Lichterkette mit warmem Licht sowie einige Wintergeschichten verwandeln diesen Ort sofort in eine „Kraftquelle“.
- Achten Sie auf freie Wege. Im Winter bewegen sich Kinder wegen dicker Kleidung weniger geschickt, deshalb ist es wichtig, den Zugang zu Spielsachen und Aktivitätsbereichen so zu organisieren, dass sie sich selbstständig bewegen können, ohne Möbelstücke zu streifen.
- Gemütliche Rückzugsorte. Das sind kleine „stille Häfen“ im Raum: überdachte Höhlen, Spielhäuschen zum Kuscheln, weiche „Bärenhöhlen“. Sie schaffen ein Gefühl von Sicherheit und ermöglichen es den Kindern, sich vom Lärm zurückzuziehen, zu entspannen, ein Buch zu lesen oder in Ruhe zu spielen – solche Zonen werden im Winter zu wahren Inseln des emotionalen Wohlbefindens.
2. Inspirierende Spielbereiche
Im Winter, wenn die Spaziergänge manchmal kürzer ausfallen und mehr Zeit drinnen verbracht wird, wird das Spielzimmer zum Mittelpunkt der Kinderwelt – ein Ort, an dem Geschichten entstehen, Fantasie erwacht, geforscht wird und kleine Entdeckungen stattfinden. Spielbereiche sollten die Kinder zu Kreativität, Bewegung und Interaktion anregen, ihnen helfen, Gefühle auszudrücken und winterliche Eindrücke auch in der warmen Gruppe nachzuerleben.
Es ist wichtig, Spielumgebungen zu schaffen, die nicht nur unterhalten, sondern auch fördern: die Vorstellungskraft anregen, die Aufmerksamkeit trainieren, die motorische Aktivität unterstützen und soziale Kompetenzen entwickeln. Gut organisierte Bereiche machen den Gruppenraum lebendig, spannend und abwechslungsreich und ermöglichen den Kindern, selbstständig Aktivitäten zu wählen, zwischen ihnen zu wechseln und tief in das Spiel einzutauchen.
- Aktualisieren Sie die Sinnesbereiche mit winterlichen Materialien (künstlicher Schnee, Perlen als „Eisstückchen“, weiße Pompons).
- Platzieren Sie Baukästen und thematische Spielsets so, dass die Kinder mühelos ihre eigenen Winterstädte bauen können.
- Ergänzen Sie einen Rollenspielbereich – zum Beispiel ein „Wintercafé“ oder eine „Waldlichtung“. Kinder lieben es, winterliche Szenen nachzuspielen.
3. Bastelideen und kreative Workshops
Kreative Aktivitäten werden im Winter nicht nur zu einer unterhaltsamen Beschäftigung, sondern zu einem wichtigen Bestandteil der emotionalen Entwicklung des Kindes. In dieser Zeit sind Kinder besonders empfänglich für Schönheit, experimentieren gerne mit neuen Materialien und gestalten mit Freude Dinge, die sie ihren Eltern schenken, den Gruppenraum dekorieren oder im Spiel verwenden können. Workshops helfen ihnen, ihre Eindrücke vom Winter auszudrücken: Kälte, Schneeglitzern, Gemütlichkeit zu Hause, Vorfreude auf die Feiertage – all das findet sich in ihren Bastelwerken wieder.
Darüber hinaus verbinden winterliche Bastelaktivitäten die Kinder miteinander: Sie tauschen sich aus, geben Tipps, vergleichen ihre Ergebnisse und inspirieren sich gegenseitig. Selbst die ruhigsten Kinder blühen auf, wenn in ihren Händen ein schönes, funkelndes oder ungewöhnliches Werk entsteht. Die Adventszeit und der Winter schaffen eine besondere, magische Atmosphäre – und Bastelangebote unterstützen diese Stimmung perfekt, sodass jede kreative Stunde zu einem kleinen Wunder wird. Wenn die Augen eines Kindes vor Stolz leuchten, ist das die schönste Wintermagie.
Wir haben bereits früher 10 Ideen für Weihnachtsbasteleien vorgestellt. Wenn Sie mit den Kindern schon Engel, Sterne, Weihnachtslaternen oder Girlanden gebastelt haben, haben Sie sicher bemerkt, wie sehr sie die festliche Stimmung inspiriert. Für solche Bastelarbeiten benötigen Pädagog*innen meist einfache, aber wirkungsvolle Materialien:
- Karton und farbiges Papier
- Glitzer
- Pompons
- Holzrohlinge
- Pailletten
- Transparente Folien für Fensterbilder
- Klebstoff
- Kindersichere Scheren
- Stempelkissen
- Stempel
- LED-Teelichter
- Watte
- Zapfen und Naturmaterialien
- Dekobänder und Schnüre
All diese Materialien eignen sich ideal für Weihnachtsbasteleien und sind ebenso perfekt für winterliche Workshops allgemein.
Ideen für Workshops
1. „Verschneite Waldzapfen“ – winterliche Deko zum Selbstgestalten
- Material: Zapfen, weiße Gouache oder Acrylfarbe, Pinsel, Glitzer, Unterlage, PVA-Kleber.
- Durchführung:
- Die pädagogische Fachkraft zeigt, wie man den Zapfen mit einem trockenen Pinsel leicht mit weißer Farbe betupft, sodass ein Schneeeffekt entsteht. Nach dem Trocknen kann etwas Glitzer auf die Spitzen gestreut werden.
- Tipps:
- Kinder ihre Zapfen selbst auswählen lassen – das schafft eine emotionale Bindung.
- Den „leicht berührenden Pinselstrich“ vormachen.
- Die fertigen Zapfen eignen sich als Gruppen-Deko oder Geschenk.
2. „Winterliche Schneegläser“ – eine Miniatur-Winterlandschaft
- Material: Schraubgläser, künstlicher Schnee oder Grieß, kleine Figuren (Bäume, Tiere), Kartonkreis, Kleber.
- Durchführung:
- Die Kinder kleben Figuren auf den Kartonkreis, füllen Schnee ins Glas, setzen die Szene hinein und drehen das Glas zu.
- Tipps:
- Zeigen, wie man das Glas schüttelt, damit „es schneit“.
- Größere Figuren für jüngere Kinder verwenden.
- Eine Ausstellung „Mein Winterwald“ organisieren.
3) „Schneekugeln aus Wolle“ – leichte Winterdeko
- Material: weiße Wolle, kleine Luftballons, PVA-Kleber, Schüssel, Glitzer (optional).
- Durchführung:
- Ballons aufblasen, Wolle in Kleber tränken und locker um die Ballons wickeln. Trocknen lassen, Ballons zerplatzen – es bleibt eine leichte „Schneekugel“.
- Tipps:
- Erklären, dass nicht zu fest gewickelt werden darf, damit die Kugel luftig bleibt.
- Kleineren Kindern beim Wickeln helfen.
- Ideal zum Aufhängen als Deko.
4) „Gefrorene Muster“ – Zeichnen mit Wachs und Aquarell
- Material: weiße Wachsmalstifte, stabiles Papier, Aquarellfarben, Pinsel.
- Durchführung:
- Die Kinder zeichnen unsichtbare Muster mit Wachs. Danach mit Aquarell übermalen – die Muster erscheinen wie Frostfenster.
- Tipps:
- Motivideen anbieten: Schneeflocken, Zweige, Ornamente.
- Ein gedämpfter Aquarellhintergrund wirkt besonders winterlich.
- Kleine Ausstellung: „Frost hat das Fenster bemalt“.
5) „Wintertiere aus Wattepads“ – einfach und niedlich
- Material: Wattepads, Kleber, farbiges Papier, Filzstifte, Scheren, große Knöpfe (optional).
- Durchführung:
- Aus Wattepads entstehen Tiergesichter: Eulen, Eisbären, Hasen. Ohren aus Papier schneiden, Augen malen, Nase aus Knopf oder Papier.
- Tipps:
- Vorlagen bereitstellen, aber Kreativität freilassen.
- Für jüngere Kinder Ohren vorbereiten.
- Eine Gemeinschaftslandschaft „Tiere des Winterwaldes“ gestalten.
Nutzen der Workshops
- Förderung der Feinmotorik
- Stärkung der Ausdauer und Konzentration
- Aufbau von Erfolgserlebnissen
- Verbesserung der Gruppendynamik
4. Spiele und Aktivitäten im Freien
Der Winterspaziergang ist nicht nur frische Luft und körperliche Bewegung, sondern eine kleine, eigene Welt voller Entdeckungen, knirschendem Schnee, leichtem Frost auf den Wangen und neuer Eindrücke. Selbst ein kurzer Winterausflug kann Kindern starke Emotionen schenken, ihnen die Möglichkeit geben, sich zu bewegen und sich wie echte kleine Forscher zu fühlen.
Damit der Spaziergang nicht nur spannend, sondern auch sicher ist, müssen einige winterliche Besonderheiten berücksichtigt werden: Die Wege sollten auf Glätte geprüft werden, Schals und Schlupfschal sollten nicht zu lang sein und die Bewegungsfreiheit nicht einschränken, und die Kleidung muss trocken und warm bleiben. Besonders wichtig ist es, an die Kleinsten im Krippenwagenzu denken. Kinder im Wagen bewegen sich weniger und frieren schneller, daher ist ein warmer Winter-Fußsack ein unverzichtbarer Teil der Ausstattung. Er schützt vor Wind, Schnee und Kälte, hält die Beine warm und sorgt für Komfort – selbst wenn der Frost stärker wird.
Es geht jedoch nicht nur darum, „die Kinder nach draußen zu bringen“, sondern die winterliche Spielfläche in einen Raum für Spiele, Beobachtungen und kleine Experimente zu verwandeln. An der frischen Luft wärmen sich Kinder durch Bewegung schneller auf, werden aktiver, aufmerksamer und spielen mit Begeisterung jede Aktivität mit. Die pädagogische Fachkraft kann die Besonderheiten der Jahreszeit – Schnee, Eis, Wind, Spuren, Frostmuster – als natürliche Materialien für die Förderung der Sensorik, Koordination, Neugier und Fantasie nutzen.
Besonders gut eignen sich im Winter Kreisspiele – fröhliche, lebhafte und verbindende Spiele. Draußen werden sie noch dynamischer: Die Kinder laufen im Kreis, tauschen Rollen, interagieren miteinander, und der gemeinsame Spielrhythmus wärmt sie besser als jede Bewegungspause. Diese Spiele stärken das Gruppengefühl, fördern Reaktion, Aufmerksamkeit und Gemeinschaftssinn.
Ein gut organisierter Winterspaziergang macht die Kälte nicht zu einem Hindernis, sondern zu einer Quelle der Inspiration. Er hilft Kindern, keine Angst vor dem Winter zu haben, sondern ihn zu lieben, die Schönheit der Natur wahrzunehmen und Freude in einfachen Momenten zu finden – ob eine Schneeflocke auf dem Fäustling, eine entdeckte Spur oder ein glitzernder Eiskristall. Winterspiele stärken die Gesundheit, heben die Stimmung und schaffen jene besondere Atmosphäre der Winterkindheit, an die man sich später mit Wärme erinnert.
Aktive Spiele
Der Winter verwandelt den gewöhnlichen Spielplatz in eine riesige natürliche Spielhalle – mit einem weichen Schneeteppich, knirschenden Pfaden und unzähligen Bewegungsmöglichkeiten. Draußen bewegen sich die Kinder freier, lachen lauter, probieren neue Sinneserfahrungen aus und erleben die Jahreszeit bewusst. Diese Energie sollte in aktive Spiele gelenkt werden, die nicht nur wärmen, sondern auch Geschicklichkeit, Koordination, Aufmerksamkeit und soziale Fähigkeiten fördern.
1) „Spuren im Schnee“ – ein winterliches Forscher-Spiel
Durchführung:
Dieses Spiel verwandelt einen normalen Spaziergang in ein kleines Abenteuer. Die Fachkraft kann den Platz vorher abschreiten und eigene Spuren oder Abdrücke verschiedener Gegenstände hinterlassen (z. B. Formen mit Tierpfoten, kleine Spielzeuge, Stab-Abdrücke). Danach werden die Kinder eingeladen, „auf Spurensuche“ zu gehen und alle gefundenen Abdrücke zu untersuchen.
Spielvariationen:
- Kinder beschreiben die Spur: groß oder klein? tief oder leicht?
- Fragen stellen: „Wer könnte das gewesen sein? Ein Mensch? Ein Vogel? Ein Hase? Ein Bär?“
- Kinder eigene Spuren machen lassen – die anderen sollen raten.
- Eine kleine Geschichte dazu aufbauen: „Die Spuren führen zur Vorratskammer des Eichhörnchens“ oder „Lass uns sehen, wohin unser Märchenheld gegangen ist“.
Nutzen: Förderung von Beobachtungsgabe, Fantasie, Bewegung und Teamarbeit.
2) „Eisschätze“ – ein sensorischer Winter-Quest
Durchführung:
Vor dem Spaziergang werden kleine Spielzeuge (Steine, Mini-Tierfiguren, bunte Deckel) in Formen oder Bechern eingefroren. Draußen bekommen die Kinder diese „Eisklumpen“ und sollen die Schätze befreien – wie kleine Archäologen.
Spielvariationen:
- Sichere Werkzeuge anbieten: Löffel, kleine Schaufeln, Pinsel.
- Verschiedene Methoden ausprobieren: in der Hand schmelzen, anpusten, vorsichtig auf Schnee klopfen.
- Eine Geschichte einbauen: „Der Eisriese hat die Schätze eingefroren“, „Diese Kristalle stammen aus dem Königreich der Schneekönigin“.
- Danach besprechen: Was schmolz schneller? Was war am schwierigsten?
Nutzen: Entwicklung der Sensorik, Feinmotorik, Geduld und Forschergeist.
3) „Skifahrer“ – Energiegeladenes Bewegungsspiel
Durchführung:
Einen Bereich mit weichem, lockerem Schnee auswählen. Den Kindern zeigen, wie sie die Knie hochheben, als würden sie auf Skiern laufen. Eine Spur (Skispur) im Schnee anlegen, eine Staffel durchführen oder der Fachkraft im gleichen Rhythmus folgen.
Spielvariationen:
- Aufgabenvarianten: langsam gehen, schnell gehen, „wie ein Hase“, „wie ein Bär“.
- Eine kleine „Hindernisstrecke“ anlegen: um einen Baum herum, über einen Schneehaufen, auf einem schmalen Pfad balancieren.
- Gemeinsame Sinnesbeobachtung: auf den Schnee hören – wie knirscht er?
- Minirennen durchführen: Wer erreicht zuerst die Fahne, ohne die „Schneehügel“ umzustoßen?
Nutzen: Stärkung der Beinmuskeln, Entwicklung von Koordination, Ausdauer, Gleichgewicht und allgemeinem Körpergefühl. Die Kinder wärmen sich schnell auf und haben großen Spaß.
Stille Beobachtungen
Der Winter ist nicht nur eine Zeit für wilden Schneespaß, sondern auch eine wunderbare Gelegenheit für ruhige Entdeckungen. Gerade in Momenten der Stille beginnen Kinder Dinge wahrzunehmen, die ihnen sonst entgehen: wie der Schnee in der Sonne glitzert, wie Schneeflocken tanzen oder wie der Frost Muster auf Metallflächen zeichnet. Solche Beobachtungen helfen Kindern, ihre Aufmerksamkeit, ihre sensorische Wahrnehmung und die Fähigkeit zu entwickeln, Schönheit in einfachen Dingen zu erkennen. Sie lernen, langsamer zu werden, der Natur zuzuhören und achtsam mit ihr zu interagieren.
Stille Beobachtungen schenken Kindern kleine Winterwunder, wecken Neugier und fördern die ersten Schritte in Richtung forschendes Lernen.
Schneeflocken auf Fäustlingen betrachten
Bitten Sie die Kinder, ihre Fäustlinge in den leichten Schneefall zu halten und die Schneeflocken aus der Nähe zu beobachten. Die pädagogische Fachkraft kann auf die Form hinweisen: „Schau, diese hat sechs Spitzen“, „Wie zerbrechlich sie ist!“
Nutzen: Förderung der Beobachtungsgabe, Kennenlernen natürlicher Phänomene, Entwicklung des ästhetischen Empfindens.
Die Kunst der kleinen Entdeckungen: „Wie ist der Schnee? Kalt? Knirschend? Schwebend?“
Die Kinder berühren den Schnee (mit dem Fäustling), treten darauf, hören das Geräusch und beobachten, wie er fällt.
Die pädagogische Fachkraft kann fragen: „Wie ist der Schnee heute – weich, nass, knirschend?“
Nutzen: Förderung der Sensorik, Erweiterung des Wortschatzes, Entwicklung der Fähigkeit, eigene Eindrücke zu beschreiben.
„Wir lauschen dem Winter“ – was hört man draußen?
Bitten Sie die Kinder, eine Minute lang ganz still zu sein und einfach zuzuhören: das Knirschen der Schritte, den leichten Wind, Vogelstimmen, den entfernten Straßenlärm.
Für die Fachkraft: Fordern Sie die Kinder auf, ihre „Klangentdeckungen“ miteinander zu teilen.
Nutzen: Förderung des Hörvermögens, der Konzentration und der emotionalen Sensibilität.
„Finde die Glitzerpunkte im Schnee“ – Funken der Wintersonne entdecken
Wenn die Sonne auf die Eiskristalle fällt, beginnt der Schnee zu glitzern. Bitten Sie die Kinder, die funkelnden Punkte zu suchen und sie aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten.
Für die Fachkraft: Erklären Sie einfach, warum der Schnee glitzert: „Er besteht aus vielen kleinen Eiskristallen, und jeder reflektiert das Licht.“
Nutzen: Entwicklung des Forscherinteresses, Erweiterung des Weltwissens.
Schlussfolgerung
Der Winter im Kindergarten ist eine ganz besondere Jahreszeit. Er erfordert etwas mehr Aufwand, mehr Vorbereitung und mehr Aufmerksamkeit für Details – schenkt dafür aber eine unglaublich gemütliche Atmosphäre, emotionale Nähe und viele leuchtende Momente, die den Kindern lange in Erinnerung bleiben.
Ein gut organisiertes Raumkonzept, ein warmes Interieur, inspirierende Spielbereiche, durchdachte Bastelangebote und spannende Winterspaziergänge machen die kalten Monate zu einer erfüllten, abwechslungsreichen und magischen Entwicklungszeit – und nicht zu einer Phase, die man einfach „überstehen“ muss.
Jede pädagogische Fachkraft weiß: Der Winter kann laut, hektisch, verschneit und manchmal herausfordernd sein – doch es hängt von uns ab, ob die Kinder darin Schönheit, Ruhe und die Freude an Entdeckungen erkennen. Wenn im Gruppenraum Gelächter erklingt, wenn die Fäustlinge ordentlich an ihrem Platz liegen, wenn im Leseeckchen ein warmes Licht brennt und wenn die Kinder draußen glitzernde Schneekristalle suchen – dann wird der Winter zu einem Wunder, das wir gemeinsam erschaffen.
Und wenn auch nur ein Kind sagt: „Ich mag den Winter in unserem Kindergarten“, dann war alles richtig.
Wichtigste Gedanken auf einen Blick:
- Die Garderobe als erster Ort des Winterkomforts: übersichtliche Aufbewahrung, Trocknungssysteme, Anziehplattformen, saubere Wege und eine klare Route erleichtern den Start in den Tag.
- Ein warmer Gruppenraum als Grundlage der Winterbehaglichkeit: weiche Bereiche, Textilien, Leseecken und Rückzugsorte schenken Sicherheit und Geborgenheit.
- Spielbereiche sollen inspirieren: sensorische Materialien, Rollenspielzonen und Baugelegenheiten für winterliche Fantasiewelten fördern Kreativität und soziale Kompetenzen.
- Kreativität im Winter ist ein Zauberquelle: winterliche und weihnachtliche Bastelangebote stärken Feinmotorik, Emotionen, Fantasie und schaffen eine festliche Stimmung.
- Winterspaziergänge sind kleine Abenteuer: Bewegungsspiele, Kreisspiele, sensorische Erlebnisse und sichere Ausstattung (inkl. warmem Fußsack im Krippenwagen) machen sie wertvoll und angenehm.
- Stille Beobachtungen lehren, Schönheit wahrzunehmen: Schneeflocken betrachten, Winterklänge hören, Schnee erforschen und Lichtreflexe entdecken fördern Achtsamkeit und Sensibilität.
- Das wichtigste Ziel ist eine Atmosphäre der Fürsorge: Wenn ein Kind sich warm, sicher und interessiert fühlt, wird der Winter zu einer Zeit voller Freude und kleiner Wunder.